Manch Dumme-Jungen-Streich kann teuer werden. Dazu gehört z.B. das Zukleben von Türschlössern mit Sekundenkleber. Teuer wird es vor allen Dingen dann, wenn man unfachmännisch versucht, den Sekundenkleber zu entfernen. Häufig wird versucht, den Sekundenkleber mechanisch mit langen, spitzen Gegenständen zu entfernen, mit denen Laien dann im Schloss herumfummeln. Das Ergebnis ist oft niederschmetternd: Das Schloss lässt sich immer noch nicht öffnen und es ist noch kaputter als vorher.

Wie öffnen Profis ein Schloss, welches mit Sekundenkleber zugeklebt wurde?

Wir haben Experten von einem professionellen Schlüsseldienst gefragt, wie man am besten mit einer solchen Situation (Sekundenkleber im Schloss) umgeht:

Hitze kann gegen Sekundenkleber im Schloss helfen

Um Sekundenkleber aus einem Schloss zu bekommen, kann es helfen, das Schloss mit Hitze zu behandeln. Durch die Hitze verflüssigt sich im Optimalfall der Kleber und läuft aus dem Schloss. Manchmal hilft schon ein Feuerzeug oder Bunsenbrenner, um das Schloss ausreichend zu erhitzen. Da Klebstoff schnell in das Innere des Schlosses läuft, kann es erforderlich sein, dass Schloss auseinander zu bauen, was man besser einem Schlüsseldient überlässt oder es zumindest bei über 250 Grad im Backofen zu erhitzen, damit der Klebstoff ganz herausläuft. Nicht jeden Schloss überlebt allerdings eine solche Tortur. Ihr Schlüsseldienst kann i.d.R. zutreffend einschätzen, ob eine solche Behandlung auf das Schloss tödlich oder erholsam wirkt. Beim Einsatz von Hitze am Schloss muss man natürlich aufpassen, dass nicht das Türblatt anfängt zu brennen.

Die meisten Sekundenkleber in Türschlössern basieren auf einer Cyanacrylsäure, die an feuchter Luft schnell aushärtet. Wärme verträgt diese Säure allerdings nicht so gut. Diese löst oft die Klebkraft auf. Schon bei 200 bis 250 Grad verliert der Kleber an Klebkraft.

Aceton ist ein Lösungsansatz für Sekundenkleber im Schloss

Manchmal gelingt es auch Sekundenkleber im Schloss durch Aceton oder Nagellackentferner aufzulösen. Wenn man Glück hat, lässt sich schon nach einer solchen Behandlung das Schloss öffnen. Häufig ist allerdings Aceton und Nagellack in der Wohnung und man selbst steht außen vor der Wohnungstür…

Aufpassen muss man, dass man durch herunterlaufendes Aceton nicht das Türblatt beschädigt, hier kann vorheriges Abkleben helfen. Manche Schlösser sind aber durch Sekundenkleber und Aceton-Einsatz derart beschädigt, dass sie danach nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren.

Bei manchem Schloss hilft auch schon Wasser

Bei manchem Schloss mit manchem Kleber hilft auch das Einführen von Wasser in das Schloss, um den Kleber mürbe zu machen. Das muss man ggf. im Halbstundentakt wiederholen.

Viel Kleber im Schloss führt zum Austausch

Wenn Sie jemand gar nicht leiden kann und viel Kleber in das Schloss füllt, kann häufig auch ein guter Schlüsseldienst das Schloss nicht mehr retten. Es muss dann ausgetauscht werden. Den Austausch kann ein Schlüsseldienst professionell vornehmen. Wenn das Schloss sehr stark verklebt ist, kann auch ein Aufbohren des Schlosses durch den Schlüsseldienst notwendig werden. Beauftragen Sie mit solchen Arbeiten nur einen seriösen Schlüsseldienst, damit nicht auch noch die Tür beschädigt wird, sondern es bei einer Schlossbeschädigung bleibt.

Wie kann man Sekundenkleber-Angriffe auf Türschlösser vermeiden?

Heutzutage gibt es eine Reihe elektronischer Schließsysteme, die gar keinen Schlüssel mehr aufweisen und daher auch keine Öffnung haben, in die man Sekundenkleber einfügen kann. Diese Türen macht man mit einer Handy-App oder einem Fingerabdruck auf. Oder auch mit einem Transponder. Die Möglichkeit zum Sekundenkleber-Einbringen in das Türschloss gibt es dann schlichtweg nicht mehr.

Von Gerd

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